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Renate_W
20.12.2010, 08:17
Professor Skuta war weit über die Bezirksgrenzen bekannt für seine Liebe zur Musik. Klassische Musik. Und als Musikinstrumente im engeren Sinn kamen für ihn nur Geige und Klavier in Frage, alles andere war moderner Firlefanz. Für Marias Eltern gab es eigentlich keine Alternative, obwohl doch immerhin der gute Professor knapp 12 km weiter in einem anderen Ort lebte. Maria ging zwar in jenem Ort zur Schule, aber von diesem "alten Knacker" wurde nicht viel positives berichtet. In der örtlichen Musikschule waren viele ihrer Freunde, lernten Gitarre, auch Klavier, Chor und die Lehrkräfte waren dort jünger, moderner. Aber der Herr Papa wollte es eben so, aus basta, keine Widerrede. Herr Papa war noch ein Überbleibsel jener Generation, welche gewohnt war, dass jeder ohne zu murren das tat, was er befahl. Von Mutter war keine Unterstützung zu erwarten. Gottergeben pilgerte Maria also jeden Freitag nach dem Unterricht im Oberstufengymnasium zu diesem kleinen unscheinbaren Haus am Rand einer Siedlung. Der von verwitterten Brettern eingeschlossene Vorbau erinnerte eher an ein altes Bauernhaus als an eine Stätte der musischen Künste. Sobald man aber die Haustür hinter sich schloss, gelangte man in eine andere Welt. Nach einem schmalen Vorzimmer (Maria - zieh die Schuhe aus, es könnte der Teppichboden verschmutzt werden!) gelangte man in ein Musikzimmer, welches durch indirekte Beleuchtung, feine Teppiche und Bilder einen besonderen Charme erhielt. Und dann natürlich dieser glänzende pechschwarze Flügel, dominierend und herausfordernd platziert mit der samtbezogenen Klavierbank davor.
Wie lange betrat Maria nun schon dieses Haus? Sechs Jahre müssen es schon sein - und ein einziges Mal war seine Gattin zu sehen gewesen. Klein, schmächtig, unscheinbar - anklopfend (entschuldige bitte, ein dringendes Telefonat) war sie für Maria eigentlich ein völlig fremde Person.
Der Professor - in den Augen von Maria steinalt - war knapp 58 Jahre, eine, wie man so sagt, stattliche Erscheinung, den man nicht oft in der Öffentlichkeit sah. Er unterrichtete am Konservatorium, fuhr ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und erweckte den Eindruck, unantastbar zu sein.
Hatte dies anfangs bei Maria beinahe Angst geweckt, so war es langsam aber sicher zu einer gewissen Vertrautheit gekommen. Der Professor war zwar sehr hart zu seiner Schülerin, aber er bemerkte rasch, dass in Maria Talent steckte. Als sie zu ihm kam, war sie ein kleines, dünnes Mädel mit großen braunen Augen und einem unbändigen schwarzen Haarschopf gewesen. Mit großem Interesse beobachtete der Musiker, wie sich dieses Mädchen im Laufe der Zeit zu einem durchaus angenehm zu betrachtenden Geschöpf entwickelte. Was ihn allerdings wirklich störte, war ihr Hang zu Jeans und Pulli. Nie (nie!) hatte er Maria in etwas anderem gekleidet gesehen. Für den Musiker abscheulich. Ein Mädchen wie sie, schlank, inzwischen mit gut ausgestatteter Oberweite (kein Sweater der Welt könnte SO eine Oberweite verstecken) trägt in seiner Welt nur Kleider - naja vielleicht auch Röcke und Blusen - aber niemals diese gräßlichen Jeans. Obwohl... wenn er ihr nachsah, hatte dieses eng anliegende Teil auch irgendwie etwas, was in seinem Kopf ein Schwirren auslöste.
Aber wir schweifen ab - nun wieder zurück zum Unterricht. Die Unnachgiebigkeit des Professors beim Unterricht war fast unerträglich, doch Maria hielt sich zurück, wohl wissend, weder beim Musiker noch beim Herrn Papa damit auf Gehör zu stoßen. Sie musste gerade sitzen, auf ihre Finger achten, auf die Noten, den Klang (naaaaa, haben wir diese Woche wohl mal wieder nicht geübt?). So manches Mal funkelte sie zornig den Professor an, was dieser entweder nicht bemerkte oder höchstens ignorierte. Während der Stunde, wenn sie spielte, ging er oft langsam im Raum auf und ab, lauschte und verhielt sich absolut ruhig. Erst nach Vollendung der Übung besprach er diese, gab Tipps, korrigierte, spielte selbst diesen Teil, damit sie auch im Ohr hatte, was er damit meinte.
Aber die Kleidung war dem Professor ein gewaltiger Dorn im Auge. Und so kam, wie es kommen musste. Eines Tages, sie spielte gerade eine Romanze, er ging zum Fenster, sah hinaus, sagte laut und deutlich: „Maria, ich möchte, dass du hinkünftig Kleider anziehst, wenn du zum Unterricht kommst!" Für einen Moment herrschte Stille. Maria antwortete nicht, spielte die Romanze aber unkonzentriert zu Ende. Missmutig fuhr sie mit dem Bus nach Hause. Was bildete sich der denn ein?
War schon Krieg genug gewesen, die Jeans zuhause durchzusetzen, Marias Vater war ja auch immer gegen Jeans gewesen, aber ihre Hartnäckigkeit war schließlich von Erfolg gekrönt, und jetzt kommt wieder das Thema auf die Tagesordnung wegen dieses Professors.
Kleider - lachhaft. Wenn Maria in der Maturaklasse mit einem Kleid auftauchte, wäre das Drama perfekt. Keine einzige hatte hier je ein Kleid getragen. Und überhaupt: in ihrem Kleiderschrank - eigentlich war es wohl eher ein Jeans- und Sweaterschrank - hängt überhaupt kein Kleid. Ein paar knappe Stretchminis und einige blickdichte Strumpfhosen gammelten im Schrank herum.
Nun, es kam also wieder der Freitag, Maria stand vor ihrem Schrank und überlegte. Jeans oder was? Oder soll der alte Sack wieder griesgrämig herumspinnen? Maria entschied sich für einen schwarzen Minirock und darunter eine schwarze, blickdichte Strumpfhose. Darüber einen Pulli, fertig.
Der Tag verging - wie immer in der Schule mehr oder weniger problemlos - und somit stand Maria wieder vor der Bretterbude, klingelte. Der Professor öffnete wie immer, begrüßte sie, schloss hinter ihr ab (und sie wissen schon: zieh die Schuhe aus, der Teppichboden könnte schmutzig werden).
Der Musiker ging in das Klavierzimmer, stellte sich zum Fenster. Er war in Hochstimmung, versuchte es aber zu verbergen. Irgendwie schoss ihm das Blut in die Magengrube.
Nach den üblichen Fingerübungen spielte Maria ihre Stücke souverän, nein fast schon bravourös, um dem alten Sack mal zu zeigen, WAS sie alles drauf hatte. Irgendwie war allerdings eine Spannung im Raum, die sie bisher nicht kannte. Der Professor drehte sich um, blickte sie an, wortlos. Maria versuchte diesen Blick zu deuten, wurde unsicher. Sorry, sagte sie leise, ich habe keine Kleider, deswegen der Rock. Stille. Ein Ruck ging durch den Mann, er kam langsam auf sie zu, stellte sich hinter sie, blätterte im Notenheft, suchte ein neues Stück aus, summte die Melodie, war offensichtlich der Meinung, dass dieses Stück zu Maria passte, räusperte sich.
„Welche Konfektionsgröße hast du” vernahm sie die monotone Stimme des Musikers hinter ihrem Rücken. Achtunddreißig.
„Ich erwarte, dass du am nächsten Freitag ein Kleid anhast, wenn nicht, ist der Klavierunterricht in diesem Hause als beendet anzusehen" tönte es aus dem Hintergrund. So ein Scheißkerl. Maria raffte ihre Noten zusammen und eilte aus dem Haus. Was bildet sich der denn ein? Sie ging zur Bushaltestelle, traf ein paar Freunde, nach kurzer Zeit war der Professor vergessen.
Natürlich kam der nächste Freitag. Hey, es war wieder Jeanstag! Selbstbewusst klingelte Maria an des Musikers Pforte (ja, sie haben ja recht, Bretterbude). Der Professor öffnete, blickte Maria an, musterte sie von oben bis unten, verwehrte ihr den Eintritt. So ein Arsch. Sie hörte ihn noch sagen: „Tut mir leid, SO nicht!"
Maria war fassungslos, vergammelte diese Stunde, fuhr wie üblich nach Hause. Dienstag beim Abendessen fragte der Herr Papa, wie es mit dem Klavierspiel so gehe. Jaja, passt eh alles. „Nun", zog der Herr Papa die Stirn kraus, „da habe ich etwas anderes gehört”. Ahja? Maria blickte auf. „Du bist nicht mehr bei der Sache, das ändert sich aber sofort wieder". Hugh, Vater hat gesprochen, Maria verließ das Speisezimmer, ging auf die Terrasse. Wenn Vater rappelt, ist einiges gestrichen, dass hat sie in der Vergangenheit schon des öfteren erleben dürfen. Mensch, der Klavierpädagoge hat wohl echt nicht alle Tassen im Schrank. Maria überlegte, was zu tun ist. Irgendwie muss sie dem Professor wohl heimzahlen, was er da angerichtet hatte. In der Nacht auf Freitag kam ihr eine zündende Idee...
Der Freitag
Maria geht heute etwas früher aus dem Unterricht. Im nahen Einkaufszentrum findet sie, was sie sucht. Der Herr Piano wird sich wundern, na warte. Am Bahnhof geht sie aufs WC, benötigt dort etwas mehr Zeit (shit, sind die Kabinen dort eng!), erscheint wenig später in der Siedlung des Herrn Professor, klingelt (Bretter!). Die Tür öffnet sich einen Spalt, Augen blicken erstaunt, die Tür geht auf, Maria stöckelt hinein, geradewegs ins Klavierzimmer (nein, der Kommentar wegen des Schmutzes bleibt heute aus), setzt sich auf den Klavierstuhl und spielt wortlos aber konzentriert ihre Aufgabe.
Der Professor geht hinter ihr ins Zimmer, man vermeint ein Schmunzeln zu bemerken, bleibt hinter ihr, hört ihrem Spiel zu. Kommt näher, fast auf Körperkontakt, ihr Haar duftet betörend. Die dünnen Spaghettiträger ihres roten Sommerkleides durchschneiden die hell gebräunte Haut, laden ein zum angreifen. Der Ausschnitt des Kleides wirkt schon fast ordinär, lässt nicht nur erahnen, was Pullis bisher züchtig verdeckt haben.
Maria spielt unbeirrbar weiter, spürt aber die Nähe des Mannes. Fast unmerklich beginnt seine Hand ihre Schulter zu berühren. Die letzten Töne verklingen im Raum, Stille. Maria sitzt unbewegt am Klavierschemel, seine Hand ruht auf ihrer nackten Schulter. „Ausgezeichnet gespielt" vernimmt sie wie aus einer fernen Welt seine Worte. Seine Stimme wirkt belegt, rau.
Sie erhebt sich langsam, schüttelt ihre schwarze Mähne in den Nacken, dreht sich zu ihm um, ist plötzlich größer als er (naja, 9 cm heels erhöhen natürlich die Position einer Frau). Sie nimmt langsam ihre Noten vom Flügel und stöckelt wortlos aus dem Raum, schließt die Tür, geht.
Der Professor steht am Fenster, blickt ihr nach. Du kleine Bestie, na warte, das war erst der Anfang....
Eine Woche später wartet der Professor ungeduldig hinter dem Vorhang seines Musikzimmers und beobachtet die Zufahrt zu seinem Haus. Kommt sie? Und wenn ja, hat sie ein Kleid an, oder wieder die entsetzlichen Jeans (die notabene ihren gar nicht so kleinen Po fest umspannen und wenn sie leicht nach vorne geneigt sitzt, sogar ihren Poansatz und den Slip etwas hervorlugen lässt)?
Dann kommt sie, nein, in seinen Augen erscheint sie eher. In diesem roten dünnen Sommerkleid mit dem Ausschnitt, sodass Männerherzen unweigerlich nach einem Kardiologen versucht sind zu rufen.
Er bemüht sich, langsam zur Tür zu gehen, auf das Klingeln zu warten, einen Gedanken lang zu warten, als ob er erst zur Tür schlurfen müsse.
Bewusst teilnahmslos ist sein Blick aus den stahlgrauen Augen, als er öffnet, etwas mürrisch grüßt, sie einlässt, absperrt.
Sie stolziert selbstbewusster, als es ihm eigentlich recht ist, an ihm vorbei, in das Klavierzimmer, setzt sich auf den schwarzen Samt der Klavierbank, dreht ihren hübschen Kopf etwas schräg, sieht ihn von unten an mit ihren braunen großen Augen und wartet.
Er geht ans Fenster, sieht gedankenverloren hinaus und sagt nur: „spiel“.
Maria macht über den Tasten ein paar Lockerungsübungen, konzentriert sich auf die Noten und beginnt, spielt fehlerfrei, beendet, lässt die Finger locker auf den Tasten. Die Stille nach den wohlklingenden Tönen greift langsam um sich, macht sich breit. Der Professor schluckt, seine Gedanken kreisen beinahe sichtbar um diese entzückende junge Virtuosin, er dreht sich zu ihr, ihre Blicke treffen sich. Aber bisher ist es ihr nicht gelungen, seinem Blick standzuhalten. Jetzt plötzlich hat sie diese Kraft, sieht ihm in die Augen, fühlt plötzlich, dass sie Macht entwickeln kann, bevor ihre jugendliche Unsicherheit wieder zurückkehrt.
Die Übungsstunde verläuft weiter in angespannter Form, wenn auch nicht mehr in dieser eigenartigen Atmosphäre wie zu Beginn. Am Ende kramt der Professor in einer Lade, entnimmt ein kleines Paket, übergibt es ihr mit den Worten: hier sind neue Noten, ich möchte, dass du dich damit intensiv beschäftigst, sodass wir am kommenden Freitag viel Freude an dem Spiel haben werden. Zögernd nahm sie das Paket entgegen, erhob sich, verabschiedete sich, gespannt, welche Noten er für sie ausgesucht haben könnte.
Zuhause ging sie sofort in ihr Zimmer, neugierig, was in dem Paket wohl sei. Ungeduldig fetzte sie das gut verklebte Papier von der dünnen Schachtel, klappte den Deckel hoch und riss die Augen auf. Was da zwischen den Notenblättern lag, hatte eindeutig nichts mit Musik zu tun. Sie breitete es auf ihrem Bett aus. Ein paar schwarze Nahtstrümpfe, ein schwarzer Strumpfgürtel, ein Nichts von einem Slip. Maria setzte sich aufs Bett. Ihr Kopf war plötzlich voller schwirrender Gedanken. Sie hatte ja schon einiges mit Jungs erlebt, war seit zwei Jahren auch immer wieder mit jungen Männern liiert gewesen, aber diese Situation war völlig neu.
Da schenkt ihr ein Mann – ihr Klavierlehrer – solche Dessous? Gedankenverloren beginnt sie im Notenheft zu blättern, als sie eine Entdeckung macht.
Eine Anmerkung auf einem der Notenblätter macht sie aufmerksam. Ein rotes Sternchen als Fußnote: Wenn du diese fünf Takte forte anstatt wie angegeben piano spielst, weiß ich, dass du meinen Wunsch erfüllt hast. Ich werde dich weder berühren noch sonst etwas machen, es reicht mir, zu wissen, dass du diese Wäsche trägst!
Maria las diesen Satz noch mal, dann noch mal, stand auf, ging zum Fenster. Ungeheuerlich, oder? In Marias Kopf begannen erneut die Gedanken zu kreisen, sie setzte sich an ihr Pianino, begann die Notenblätter zu studieren, nachzuvollziehen.
In ihrem Eifer merkte sie nicht einmal, dass ihr Vater stirnrunzelnd in der Tür stand, diese leise wieder schloss.
Irgendwie war diese Melodie unheilvoll, tiefgehend. Sie klappte den Pianodeckel zu, zog sich um und beschloss eine Runde zu skaten, um auf andere Gedanken zu kommen. Aber irgendwie wollten diese Gedanken sich nicht verjagen lassen. Erst ein herannahendes Auto bremste sie wieder in die Realität zurück. Sie bog in die Einfahrt, entledigte sich der skates und stellte sich nach dem Abendessen in die Dusche. Ständig kreisten ihre Gedanken um diese Situation. Ihr Klavierlehrer wollte, dass sie unter dem Kleid Dessous trug, sie aber nicht sehen wollte. Der Gedanke war doch irgendwie abstrus. Und sie sollte nur durch ein paar falsch gespielte Takte ihm dies signalisieren. Maria legte sich auf ihr Bett, die Strümpfe glitten durch ihre Finger. Sie hatte noch überhaupt nie einen Strumpfgürtel getragen, diese nur in den üblichen Filmchen gesehen - und in der Werbung natürlich. Ihre Mutter hatte mal erwähnt, dass sie früher ausschließlich sowas getragen hatte, aber die Strumpfhosen waren eben weitaus praktischer gewesen. Sie legte sich das Teil um die Hüften, hakte ein. Naja, passt eigentlich und zwickt auch gar nicht. Nahm die Strümpfe und rollte sie langsam auf ihre Beine, befestigte sie am Strumpfgürtel, stand auf und ging zum Spiegel, drehte sich, blickte über die Schulter. Sieht ja gar nicht so übel aus, dachte sie, schlüpfte noch in den knappen, fast durchsichtigen Slip, vermisste jedoch einen Büstenhalter, schlüpfte in ihre Schuhe und ging langsam im Zimmer vor dem Spiegel auf und ab, setzte sich ans Pianino, ließ die ersten Takte klingen...
Der nächste Freitag
Maria war ziemlich nervös, was im Normalfall so gar nicht ihre Art war. Das begann schon damit, dass sie nicht so recht wusste, wie sie den ganzen Kram in der Schule verbergen kann (Kleid, Dessous), und wie und wo sie sich umziehen kann. Es gab einfach keine andere Möglichkeit, als sich wieder am Bahnhof umzuziehen. Hoffentlich sah sie keine Schulkollegin in dem Kleid, sonst war Feuer am Dach, das war klar. Sie fieberte de Schulschluss entgegen, verabschiedete sich nur kurz von den anderen und eilte zum Bahnhof. Schloss sich am WC ein und wechselte Jeans und Pulli mit dem Kleid, die Dessous trug sie ja seit dem Morgen schon unter den Jeans, das fiel ja niemandem auf. Knapp fünf Minuten benötigte sie bis zum Haus des Musikers...
In jenem Moment, als ihr Finger an die Tür klopfen wollte, öffnete sie sich - der Herr Professor hatte sie offenbar bereits erwartet, trat zurück, ließ sie ein und schloss rasch die Tür. Maria stolzierte mit den Noten unterm Arm ins Klavierzimmer, ohne ihn anzusehen, setzte sich auf den Klavierschemel, öffnete das Notenheft und begann mit Fingerübungen.
Der Professor war anscheinend auf Abstand bedacht, stellte sich ans Fenster und blickte sie an.
Maria konzentrierte sich und spielte das Stück, merkte aber selbst, dass es absolut nicht perfekt gelang. Irgendwas stimmte nicht, es war keine Seele da, das Gefühl fehlte. Der Professor würde sie zerfleischen.
Der Musiker stellte sich ans Fenster, wollte die Augen schließen und der Musik Raum geben, aber das gelang ihm heute nicht. Sein Blick haftete an der jungen Frau im roten dünnen Kleid. Er blickte gierig auf sie, zog sie in Gedanken aus und erforschte diesen jungen Körper. Wie mochte sich diese Haut anfühlen? Das einzige, was sein geschultes Ohr diesmal wirklich hörte, war jene Passage, von der er sich wünschte, sie möge "forte" von diesen schlanken Fingern gespielt werden. Und wirklich. Er war erregt und irritiert zugleich. Spielet sie mit ihm nur oder machte sie tatsächlich, was er von ihr verlangte?
Maria blickte auf und erwartete jene Worte, die sie sofort trennen würde. Wa sie da jedoch vernahm, war völlig neu für sie: "phantastisch...hervorragend..." mehr stammelnd als gesprochen, versetzten diese Worte Maria doch in ungläubiges Staunen. Doch dann ging der Professor langsam auf sie zu, nahm ihre Hände an seinen Mund, küsste sie und sagte: „Bitte geh jetzt - bitte”! Maria raffte ihre Notenblätter zusammen, drehte sich um und verließ das Haus. Ihre Gedanken kreisten um diese Situation und verwirrten sie, ja eigentlich erregten sie auch.
Der Professor schloss hinter Maria rasch die Tür, er konnte seine Erregung nun nicht mehr zurückhalten, eilte ins Badezimmer, zog sich aus und erleichterte sich nach einer ausgiebigen Dusche...

heig
20.12.2010, 19:24
Wenn man die ersten Zeilen gelesen hat, kann man nicht aufhörn weiter zu lesen.
Sehr gut geschrieben, tolle Geschichte.
heig

traeumer58
20.12.2010, 21:14
Erzeugt Ungeduld. Wo bleibt die Fortsetzung?

Renate_W
21.12.2010, 10:06
Hi ihr Süßen,
ich denke, während der Weihnachtsfeiertage hab ich Zeit zum Schreiben - aber ein kleines bisserl muss ich euch schon auch zappeln lassen ;)

man68
09.01.2011, 15:52
bitte weiter schreiben ....