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neugierig07
21.12.2006, 01:56
Erwischt, Teil 2

Am Abend liege ich noch längere Zeit wach und denke über den heutigen Donnerstag nach. Auf der einen Seite behauptet Sandra, dass sie deshalb keine Sauna mag, weil sie nicht von Fremden angestarrt werden möchte, andererseits hat sie die Blicke des Verkäufers scheinbar genossen. „Aus Frauen soll einer schlau werden“, denke ich mir und frage mich, was Sandra sich wohl als „Strafe“ ausdenken wird. Hoffentlich verlangt sie nicht, dass ich mich in einer Kaufhausumkleide von einer Horde Rentnerinnen anstarren lasse…

Die 50er-Party findet am Freitagabend statt. Wir freuen uns sehr darauf. War die Party, beziehungsweise der Besuch im Kostümverleih, doch ein Grund für einen tollen Abend... Gegen 19:00 Uhr machen wir uns für die Party fertig. Wie nicht anders erwartet, bin ich bereits nach 20 Minuten fertig. Meine bessere Hälfte braucht wieder einmal etwas länger. Ich setze mich in den Wohnzimmersessel blättere in einer Zeitschrift. Aus Erfahrung weiß ich, dass Drängeln den gegenteiligen Effekt hat und nur unnötig Stress macht. Endlich geht die Badezimmertür auf und mir der Unterkiefer runter. Sandra hat sich ihre langen blonden Haare im 50er-Jahre-Stil hochgesteckt und steht, die Arme in die Hüften gestemmt, vor mir. Das schulterfreie Kleid betont ihre atemberaubende Figur, ein wohliger Duft umgibt ihren Körper. Bei jedem Schritt raschelt der Petticoat unter ihrem Kleid und ich frage mich, wie es wohl darunter aussieht. Sandra steht jetzt neben mir und ich streiche über ihre Schenkel um das Rätsel zu lüften. Sandras Beine fühlen sich weich und glatt an. Hat sich Sandra die Beine frisch rasiert? Bevor ich das Rätsel des mir unbekannten Slips lüften kann, macht Sandra eine Schritt zurück und sagt: „Es ist schon viel zu spät. Lass uns losgehen, wir kommen sonst zu spät.“ Sandras Ton sagt mir, dass sie es auch so meint, nur ihr Blick irritiert mich. „Meint sie es auch so wie sie es sagt?“, schießt es mir durch den Kopf. Da meine ich Sandra schon seid so vielen Jahren zu kennen und dann bin ich mir seit gestern nicht mehr so sicher was sie wirklich meint. Bevor ich eine Gelegenheit habe zu reagieren, hat sich Sandra schon ihre Handtasche geschnappt und die Haustür geöffnet. Noch etwas in Gedanken, stehe ich auf und folge Sandra nach draußen.

Es ist ein richtig schöner Sommerabend. Die Party findet in der Villa Wuppermann statt, die nicht weit von uns entfernt ist. Wir entscheiden uns zu Fuß zu gehen. Die Leute auf der Straße schauen uns nach. Liegt es an unserem Outfit oder etwa doch an Sandras umwerfenden Aussehen? Bei der Villa Wuppermann handelt es sich doch um ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, umgeben von einer wunderschönen Parkanlage. Für Partys und besondere Anlässe kann die Villa Wuppermann gemietet werden, für ein schönes Abiente war also gesorgt. Die Party findet in den Räumen im Erdgeschoss und der angrenzenden Terrasse statt.

Als wir um halb neun ankommen, begrüßt uns auch mein Arbeitskollege und Gastgeber Frank und stellt uns einige seiner Gäste vor. Ein paar Gäste kennen wir bereits. Frank hat noch weitere drei Kollegen eingeladen, die wir schon auf früheren Partys kennen gelernt haben. „Seid Ihr bei dem Kostümverleih gewesen, den ich Euch empfohlen habe? Wenn ja, dann kennt Ihr ja bereits meinen Schwager Stefan.“ Der Angesprochene dreht sich um und oh Schreck, es handelt sich um den Verkäufer aus dem Kostümverleih. Ich sehe, wie Sandra und Stefan die Röte ins Gesicht steigt und ich sehe wahrscheinlich auch nicht viel besser aus. „Habt Ihr Euch schon einander vorgestellt?“, fragt Klaus ohne etwas zu merken. „Das ist mein Kollege Klaus und seine Frau Sandra. Stefan gehört der Kostümverleih. Nehmt es mir bitte nicht übel, dass ich hier ein wenig Vetternwirtschaft betreibe. Die Idee mit dem 50er-Jahre-Motto kam von Stefan und da habe ich mir gedacht, dass ich seinen Laden ein wenig unterstützen kann.“ Wir schütteln die Hände. „Wow, man könnte meinen, dass das Kleid für Dich zugeschnitten wurde. Du siehst bezaubernd aus“. Stefan hat seine Fassung schnell wieder gefunden und schaut für meinen Geschmack ein wenig zu lange auf Sandras Dekolleté. Es trudeln weitere Gäste ein und Frank lässt uns mit Stefan allein stehen. Eine peinliche Stille breitet sich aus. „Äh, möchtet Ihr zwei auch etwas Wein?“, fragt Stefan. Wir nicken und Stefan verschwindet in Richtung Bar. „Hast Du den Blick gemerkt, den der Kerl Dir zugeworfen hat?“, frage ich. „Was wundert es Dich? Hast Du dem Kerl, der übrigens Stefan heißt, doch gestern Deine Frau noch großzügig zur Schau gestellt. Warum stört Dich das jetzt auf einmal?“ „Ist halt jetzt eine andere Situation“. Eine bessere Antwort fällt mir so auf die Schnelle nicht ein. Ehe ich etwas hinzufügen kann, kehrt Stefan mit vier Gläsern, einer Flasche Wein und einer langbeinigen Brünetten zurück. „Darf ich Euch meine Frau Anja vorstellen? Anja, das sind Sandra und Klaus. Ich hatte Dir doch von einem Pärchen erzählt, dass sich gestern in unserem Laden Sachen ausgeliehen hat. Ich habe doch gleich gesagt, dass die Sachen für die Party heute Abend sind.“ Mich würde eher interessieren, was Stefan sonst noch erzählt hat. Ach Quatsch, er wird ihr ja wohl nicht erzählt haben, dass er eine fremde Frau in der Umkleidekabine beobachtet hat. Wir kommen sehr gut ins Gespräch und im Laufe des Abends wurde die eine oder andere Flasche Wein geleert. Als wir tanzen gehen, fällt mir auf, dass wir das Büffet ganz vergessen haben. Kein Wunder, dass wir ein wenig wackelig auf den Beinen sind. Besonders Sandra kann man ihren Schwips deutlich ansehen. Im dichten Gedränge auf der Tanzfläche frage ich mich, ob Stefan anfängt Sandra Anzugraben? Seine Frau Anja und ich sind in unmittelbarer Nähe, denkt der etwa, dass wir nichts davon mitbekommen? „Stört Dich Stefans Blick?“, fragt mich Sandra geheimnisvoll lächelnd. „Du hast doch auch mitbekommen, dass Stefan mir den Hof macht, oder?“ „Was soll mich daran stören? Ich weiß, dass er bei Dir keine Chancen hat und er wird ja wohl keinen Versuch starten, wenn seine Frau direkt daneben steht“, entgegnete ich. Obwohl, ich bin mir meiner Sache ziemlich sicher. Der Gedanke, dass ein anderer Mann meine Frau begehrt, lässt mich an Gestern denken. Es war schon ein irres Gefühl zuzusehen, wie ein Fremder – wir kannten Stefan ja noch nicht - Sandra beobachtet. Der Blick, als er Sandras Brüste sieht, wie sich Sandra nach vorne beugt und ihren Hintern aus der Kabine steckt… Sandras Stimme ruft mich wieder in die Realität zurück: „Keine Angst, ich werde gemäß Deinem Wunsch Stefan nicht zeigen, wie meine Haarfarbe unten ist. Er wird auch nicht erfahren wie ich schmecke.“ Was meint Sandra denn jetzt damit? Ist das ihre Rache von gestern, will sie mich eifersüchtig machen? Dass ich eifersüchtig werde, muss schon sehr viel passieren, bei ihrem Glitzern in den Augen werde ich jedoch ein wenig unsicher. Wir stehen inzwischen am Rand der Tanzfläche, dort steht auch Frank, der Gastgeber mit zwei Arbeitskollegen. Er winkt uns zu sich rüber, doch Sandra möchte sich lieber setzen. „Der Wein macht mich doch ein wenig schwummerig. Geh Du rüber zu Frank, ich setze mich schon einmal an unseren Tisch.“ Ich sehe ihr nach, wie sie leicht wackelig Richtung in Tisch verschwindet. Ihr Petticoat rauscht bei jedem ihrer Schritte und da das Kleid knapp über ihrem Knie aufhört, sind ihre wohlgeformten Beine gut zu erkennen.

Ich kann dem Gespräch von Frank nicht so ganz folgen. Meine Gedanken schweifen ständig in Richtung Sandra. Ich hätte Sie nicht alleine lassen dürfen. Sie ist doch ein wenig zu beschwipst und der Spruch mit der Haarfarbe und dem Geschmack geht mir nicht aus dem Kopf. Ich verabschiede mich von der Runde und gehe zu unserem Tisch zurück. Der Tisch ist jedoch leer. Weder Sandra als auch Stefan und Anja sind zu sehen. Aber halt, Anja steht ein paar Meter weiter und unterhält sich. Ich mache mich auf die Suche nach Sandra. Im Erdgeschoss der alten Villa ist Sandra nicht zu erblicken, ich gehe wieder auf die Terrasse und mache einen großen Bogen um sie zu suchen. Vielleicht geht es Sandra nicht gut und sie ist in die Büsche um sich zu übergeben. Auf einmal höre ich ihre Stimme. Ich gehe ein paar Meter weiter in den Park und da sehe ich sie mit Stefan im Mondlicht stehen. Sie haben mich nicht bemerkt und ich bleibe, halb verdeckt, hinter einem Busch stehen. Stefan flüstert Sandra etwas ins Ohr worauf Sandra anfängt zu lachen: „Du willst wissen, ob ich den gleichen Slip wie gestern anhabe? Woher weißt Du denn, was für einen Slip ich gestern anhatte?“ Mir bleibt fast die Luft weg. Der Kerl ist ganz schön dreist. Dennoch schreite ich nicht ein. Merkwürdigerweise möchte ich das Schauspiel weiter beobachten. Stefan grinst Sandra an: „Du willst mir doch nicht erzählen, dass Du gestern nichts mitbekommen hast. Du hast es doch zugelassen, dass ich Dir beim Umziehen zuschaue.“ „Und wenn es so wäre? Wäre das ein Grund, damit ich Dir verrate, was für einen Slip ich heute anhabe? Ich glaube Du hast gestern so gut wie nichts gesehen.“ „Ich habe gestern genug gesehen. Ich weiß zum Beispiel, dass es ein schwarzer Slip war“. „Und weiter?“, fragt Sandra. „Wie weiter?“, antwortet Stefan. „Typisch Mann, an die Farbe kannst Du Dich erinnern, aber an die Form nicht.“ Das Gespräch beginnt so langsam zu entgleiten. Trotzdem schreite ich nicht ein. Ich bin gefangen in meiner Neugierde.

Weiter gehts im dritten Teil.